Dienstag, 16. Juni 2009

Rezension von past perfect

Die Homepage www.pastperfect.at bietet einen guten Einblick für Forschungsprojekte die sich mit dem Zeitraum zwischen 1492 und 1558 in Europa und Amerika beschäftigen. Ziel ist es, eine möglichst große Gruppe von Menschen anzusprechen, weswegen die Bedienung auch einfach und optisch ansprechend gestaltet wurde: Nachdem der Button „Flashversion“ angeklickt wurde, öffnet sich ein Fenster, welches anhand einer Europakarte die beiden Hauptachsen Jahre und Rubriken (Entdeckungen, Krieg, Frau, Politik,…), visualisiert. Kurze Beiträge geben hier Auskünfte über Ereignisse in einer bestimmten Stadt zu einer bestimmten Zeit. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf Westeuropa, allerdings besteht auch die Möglichkeit, Amerika anzusteuern, bzw. vereinzelt Orte wie Ofen, Breslau oder Lika.
Der wahre Wert der Seite liegt jedoch nicht in dieser Art der Informationsbeschaffung (zum Teil bestehen die Beiträge aus sehr kuriosen Ereignissen, etwa 1500: Venedig: Schule der Sodomie oder 1515: Straßburg: Prälaten als Esel); vielmehr gibt es eine reiche Fülle an „allgemeinen Hardfacts“. Diese können begleitend über die am linken Rand gereihten Menüpunkte „Kontexte“, „Ereignisse“ und „Rezeption“ abgerufen werden und stellen den „ernsten“ Hintergrund, quasi DIE Geschichte zu DEN Geschichten, dar.
Der Vorgang der Informationsbeschaffung ähnelt dabei sehr stark dem von Wikipedia: durch Texte einerseits, sowie durch (am unteren linken Rand befindliche) biographische oder ikonographische Links andererseits kann man unterschiedlichen Pfaden nachgehen und ist an keine starre, vorgegebene Geschichte gebunden, was ein langes Verweilen auf der Seite begünstigt.


Generell muss der Aufbau der Seite dennoch mit ambivalenten Gefühlen betrachtet werden:
(West)europäische Geschichte kann auf eine neue Weise erforscht werden, bzw. werden Beiträge einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, die sonst nur einer Minderheit von Spezialisten bekannt geworden wäre. Gerade der Einblick in das Alltags- oder Privatleben der Menschen wird dadurch plastischer, erweitert durch die "Kontexte" und "Ereignisse", also die "hard facts" des jeweiligen Zeitraums, wodurch Geschichte durch individuelles Suchen und Aneignen von Wissen wieder sehr lebendig und spannend für Nicht-Historiker wird.

Andererseits aber ist es genau diese Wahlfreiheit, die die Ereignisse manchmal zusammenhangslos im Raum stehen lässt. So tauchen Städte auf der Landkarte auf, die dann wieder mehrere Jahre "untertauchen". Es wird zwar das Bemühen der AutorInnen erkennbar, nur die interessantesten und wichtigsten Begebenheiten zu präsentieren, die Rekonstruktion regionaler oder nationaler Geschichte mit Hilfe dieser Seite wird dadurch aber schwieriger und zeitaufwändiger, als etwa durch klar präzisierte Fachliteratur. Der Versuch, ein über Zeiten und Räume hinausgehendes, unabhängiges Netz zu spannen muss zwar gewürdigt werden, allerdings kann der rote Faden leicht verloren werden.
(Ein weiterer Kritikpunkt, die auftretende Fehlermeldung beim Versuch, die Buttons „Impressum“, „Literatur“, „Projekt“, „Drucken“ oder „Presse“ anzuklicken, sollte nur temporär bedingt sein.)

Insgeamt kann www.pastperfect.at daher als Quelle auf jeden Fall empfohlen werden, allerdings sollte man sich über seine Absichten im Klaren sein: Ist schnelle Information z.B. über die Entdeckung Amerikas gefragt, bekommt man mit Hilfe der Homepage einen guten Einblick dank multivisueller Quellen (nicht zu vergessen ist auch der Erzähler als auditives Hilfsmittel). Ist aber eine Arbeit oder eine genauere Beschäftigung mit dem Thema das Ziel, so bleibt die Lektüre von Fachliteratur unerlässlich.

Samstag, 2. Mai 2009

Zusammenfassung aus "E-Learning Geschichte"

Kapitel 1.3
Die Nutzung des Netzes für geschichtswissenschaftliche Publikationen verlangt vor allem eine Systemmodifikation, mit der eine „Remediation“ (d.h. Alte Medien beeinflussen Neue Medien und umgekehrt) einhergeht, wobei es zu einer Transformation vom autoritativen zu einem offenen Kommunikationsstil kommt Diese Systemtransformation, die parallel zur –modifikation abläuft, bewirkt aber auch eine Verflüssigung und Beschleunigung von digitalem Wissen, welches bei HistorikerInnen aufgrund der Quellenkritik und Überprüfbarkeit der Fakten jedoch einen schlechten Ruf genießt.
Weiters werden die relevanten Netzseiten nur von bestimmten Gruppen und dann in der Muttersprache oder Englisch aufgerufen, sodass der Effekt des „world wide“ web ausbleibt.
Auch die Berücksichtigung des multimedialen Charakters des Netzes, der ikonographische Quellen, Fotografien, Filme,… mit Textdateien verwoben anbietet ist ein Vorteil, der sich im „alten System“ nur schwer durchsetzt, im neuen hingegen Pflicht ist. Dadurch wird natürlich auch die Beziehung Individuum – Kollektiv – Wissen neu definiert; die Interaktion anstelle des „Denkers im stillen Kämmerchen“ rückt mehr in den Vordergrund.
Doch auch im Netz vollzieht sich ein Wandel: Anstatt der dominierenden HTML-Software setzt sich langsam CMS (Content Management Systems) durch, die etwa in Form des Hypertextcreators für die Universität Wien zum Einsatz kommen.
Die Startstunde für diesen Umbruch zur digitalen Welt ist schwer zu definieren: sowohl 1991 mit der „Erfindung“ des www durch Tim Berners-Lee als auch 1995 mit der globalen Verbreitung des Netzes können als entscheidende Daten angesehen werden, die Anstoß zu großen Veränderungen waren: Loyalität wird durch Fluidität und Volatilität ersetzt, Forschungsfelder wie Kulturgeschichte oder Internationale Entwicklung erhalten neue Möglichkeiten: „Das Netz codiert die gegenwärtige transformierte Zivilisation besser als die „alten Medien“, und es codiert unsere neuen Sichtweisen auf Vergangenes adäquater.“ (Schmale, S.27)

Kapitel 5
Den Vorteil von Hypertext veranschaulicht Krameritsch anhand einer japanischen Erzählung, in der immer andere Details einer Geschichte vertieft werden und sich so ein großer Erzählkomplex ergibt. Derselbe Gedanke strukturiert Hypertext, da – nicht wie bei Printmedien – Verweise bloß im Raum stehen, sondern angeklickt und damit weiterverfolgt und zum neuen Forschungskern weiterentwickelt werden können. Dieses Finden neuer Lösungen (Serendipity-Effekt) fungiert auch als Katalysator der face-to-face-Kommunikation.
Dennoch nimmt das Buch noch immer die Rolle des Schlüsselmediums ein, die digitalen Errungenschaften sind im heutigen Diskurs unterrepräsentiert und HypertextautorInnen genießen relativ wenig wissenschaftliche Anerkennung. Das kann daran liegen, dass Hypertext mehr der Informationsbeschaffung, als der Präsentation und Diskussion von Inhalten dient. Selbst bei H-Soz-u-Kult werden wissenschaftliche Fragen kaum erörtert, da es momentan an der nötigen Kohärenz fehlt: Sie ist die Basis für das Verstehen und auf der Ebene der AutorInnen unerlässlich. Ziel ist aber nicht Konformität, sondern die Abstimmung individueller Beiträge mit denen der anderen.
Daher sind Prägnanz, Geschlossenheit und sinnvolle Vernetzung für die Produktion in Hypertext vonnöten, denn „Hypertext erweist sich als ‚komplexes Medium zur Komplexitätsreduktion’.“ (Krameritsch/Schmale, S. 178)
Ziel ist es also, die Eigendynamik „anzukurbeln“ indem ein Kernthema vorgegeben wird, um das herum sich Subthemen bzw. neue „kleine Kernthemen“ gruppieren. Einen großen Vorteil dabei bildet die räumliche und zeitliche Grenzenlosigkeit, die es erlaubt, Themen auch später zu modifizieren. Wichtig ist hier noch die Unterscheidung in Kontexte und Attribute: Ersteren werden untereinander austauschbare Attribute zugeordnet, die eine Querverbindung bzw. Weiterleitung der Texte unterstützen. Das Optimum wäre natürlich eine innere Integration, in der alles mit allem in Bezug steht, was schließlich auch noch dem „alten System“ zugute kommen und eine möglichst große Informationsbreite erzeugen könnte.

Sonntag, 29. März 2009

Komentar zur Geschichte der Wissenstradierung

Die beiden ersten Lerneinheiten hatten im Wesentlichen die Geschichte der Wissenstradierung, bzw. –konservierung zum Ziel. Wesentlich waren vor allem die Umbrüche von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit, und von der Schriftlichkeit zur Digitalisierung der Daten. Zwischen dem zweiten Umbruch stehen quasi als Zwischenstufen noch die Einführung von Karteikarten, sowie die mechanische Aufzeichnung.
Mit diesen Umbrüchen sind natürlich auch ideologische und kulturelle Veränderungen stark verbunden. Wie Marshall McLuhan schon in den 1960er Jahren konstatierte, vermittelt das Übertragungsmedium nicht nur eine Botschaft, es selbst ist die Botschaft. Dieser Ansatz wird durch die Geschichte bestätigt: Die „Erfindung“ der Schrift ermöglichte lokale und temporale Unabhängigkeit; der Buchdruck erschloss einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zu unterschiedlichem, zum Teil revolutionärem Wissen, die Digitalisierung schließlich verkörpert durch das Internet die Idee einer multimedialen, globalen Wissensquelle, die jedem Menschen zum Meinungsaustausch und zur Weiterbildung offensteht. Diese Systeme bauen ihre neue(n) Komponente(n) auf dem vorangegangenen System auf, was aber nicht bedeutet, dass das alte dadurch den Abstieg in die Vergessenheit antritt.
Gerade in den Geisteswissenschaften ist das Buch auch heute, knapp 550 Jahre nach Erfindung des Buchdrucks, immer noch das Leitmedium schlechthin. Es existieren also verschiedene Medien nebeneinander, wobei ein gegenseitiger Austausch stattfindet: Das neue Medium kann auch das alte beeinflussen, z.B. bei der Gliederung von Büchern. Daher bleiben Medien nicht statisch: Sie sind vielmehr ständig Veränderungen unterzogen und passen sich an vorherrschende Notwendigkeiten und Gebräuche an. Besonders die EDV erlaubt seit ca. 1985, dass Modifikationen in immer kürzeren Zeitabschnitten vorgenommen werden. Das „Grundgerüst“ bzw. die Gestalt des Mediums aber bleibt über die Zeiten unverändert.
In der Geschichtswissenschaft wiederum bilden nun Monographien, Enzyklopädien, wissenschaftliche Aufsätze, Kommentare, Forschungsberichte, aber auch Quellen wie genealogische, heraldische oder kalendarische Tafeln das Rückgrat der Medien. Vor allem in den letzten Jahren zeichnet sich aber ein interessanter Dualismus der Leitmedien ab: Zwar sind Bücher die führende Wissensquelle, der Zugang zu ihnen über die klassische Bibliothek wird aber langsam durch digitalisierte, eingescannte „Online-Bibliotheken“ und Lernplattformen abgelöst. Die angebotene Literatur wird in der Regel dennoch wieder ausgedruckt, trotzdem erscheint der Weg zur realen Bibliothek schon beinahe „unnötig“ und muss nur noch bei eigener Wissensrecherche (bzw. in 10 Jahren vielleicht gar nicht mehr) angetreten werden.
Umbrüche vollziehen sich daher ständig und sind fixer Bestandteil der Wissenschaftsgeschichte.

Donnerstag, 12. März 2009

Digitale Medien in der Geschichtswissenschaft

Mit digitalen Medien, vor allem dem Internet, assoziiere ich den zeitlich und räumlich unbegrenzten Zugriff auf wichtige Daten, etwa in Form von Lernplattformen oder den Homepages diverser Bildungs- und Nachrichteninstitutionen. In der Geschichtswissenschaft werden besonders schriftliche Texte das Rückgrat der Präsentation sein, die durch eine universitäre Datenbank möglichst vielen Menschen den Zugriff auf historische, geprüfte Fakten liefern kann. Der Vorteil dieser Art der Wissensverbreitung liegt auf der Hand: Mehrere Menschen können gleichzeitig ortsungebunden auf eine Informationsquelle zugreifen bzw. alte gescannte Dokumente lesen und Bilder sehen, die sonst nur einzeln oder vielleicht gar nicht mehr zugänglich wären. Das bietet vor allem auch Menschen mit körperlicher Behinderung neue, wirklich barrierefreie Chancen im Umgang mit Quellen bzw. dem Arbeitsmaterial, da wortwörtlich vom eigenen Schreibtisch aus eine Verbindung zum (virtuellen) Arbeitsplatz hergestellt werden kann.
Für Filme und Radioaufnahmen trifft dies ebenfalls zu, auch wenn diese bis zum 20. Jahrhundert eine eher marginale Rolle haben. Dennoch können auch alte Originale der Öffentlichkeit, bzw. den Studenten einer Studienrichtung zugänglich gemacht und vor der Vernichtung, wenn nicht durch den Menschen, dann durch Oxidation, bewahrt werden und vielleicht sogar neue Forschungsimpulse bei manchen auslösen. Denn nicht nur die Präsentation in digitalisierter Form ist neu, auch die Art der Wissenskonservierung hat sich dadurch gewaltig verändert: Digitalisierte Informationen können nicht „beschmutzt“, verbrannt, zerrissen, gestohlen (höchstens als Plagiat) oder verloren werden. Zwar ist die Gefahr eines Virus bzw. des Datenverlusts vorhanden, jedoch im Vergleich zur alten Form der Archivierung verschwindend gering, bzw. kann das Problem durch Datensicherung vermieden werden. Deswegen steht der Digitalisierung eine wichtige Rolle in der Geschichtswissenschaft zu, die sie gerade erst angenommen hat.

Sonntag, 13. Januar 2008

Endspurt

Momentan fehlt mir nicht mehr viel, um die Arbeit abzuschließen. Nachdem der Hauptteil hinter mir liegt, werde ich kommende Woche noch ca. 1 bis 2 Seiten zum Zeitraum 2003 bis 1. Mai 2004 schreiben, danach sollte die Arbeit fertig sein.

Montag, 3. Dezember 2007

Buch Rezension

Die Osterweiterung der Europäischen Union“ von Markus Warasin. Verlagsanstalt Athesia Ges.m.b.H. Bozen, 2000. 142 S. Taschenbuchausgabe 16,50 €;„

Markus Warasin beschreibt in seinem Buch die Vorgänge der, zu diesem Zeitpunkt, unmittelbar bevorstehende Osterweiterung der Europäischen Union, die sowohl für die Beitrittskandidaten, als auch für die EU große Anstrengungen versprach. Nach einer kurzen Zusammenfassung der europäischen Einigungsversuche (in Form von NATO, OSZE,…), und der Geschichte der erfolgreichen EWG, lenkt er durch die bewusste Auslassung Maltas, Zyperns und der Türkei das Hauptaugenmerk auf die 10 ehemalig kommunistischen Staaten Osteuropas. Dabei verwendet der Autor zwei Perspektiven: Die eine gibt Einblicke in den Transformationsprozess der ehemalig kommunistischen Staaten, die andere veranschaulicht die Aktionen bzw. Reaktionen der EU gegenüber ihren Beitrittskandidaten. Diese doppelte Sicht, die sich einem roten Faden gleich durch das ganze Buch zieht, ermöglicht dem Leser einen möglichst objektiven Einblick über das Geschehen. So versucht er in ca. 4 Abschnitten, unter der Berücksichtigung etwaiger Probleme, zu erläutern, wie vorgegangen wird, bzw. vorzugehen sei, um eine optimale Einbindung der Beitrittswerber zu erzielen:
Im ersten kommt der Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Niedergang der RGW-Staaten und den Assoziierungsabkommen, die die Länder durch die Lancierung diverser Hilfsprogramme wie PHARE langsam an die EU-15 anpassen sollten, zur Sprache. Entscheidend hervorgehoben wird vor allem die Kopenhagener Konferenz 1993, die die Mitgliedschaftskriterien und damit die Vorgangsweise für die osteuropäischen Länder festlegte.
Im zweiten Abschnitt wird auf den geopolitischen und historischen Kontext der 10 Beitrittskandidaten eingegangen und eine Stellungsnahme der Europäischen Kommission zum Verhandlungsstatus abgegeben. Besonders Ungarn, Polen, Estland, die Tschechische Republik und Slowenien, die „ab dem Jahre 2002 die ersten sein werden, die in den Kreis der Mitglieder der EU aufgenommen werden“ unterzieht Warasin einer gründlicheren Analyse: Der Aufbau der Exekutive, der Legislative und der Judikative, Menschenrechte und Minderheitenschutz und die Einstellung zum politischen System und zur Europäischen Union, wobei Umfragen und Statistiken den letzten Punkt noch einmal untermauern.
Im dritten Abschnitt befasst sich der Autor mit den allgemeinen Verpflichtungen der Beitrittswerber, die über den Beitritt hinausgehen, wie der raschen Umsetzung des Weißbuches mit den darin enthaltenen Binnenmarktvorschriften. Anhand dessen skizziert er den Verlauf der Integration in die Europäische Union, den die 10 Beitrittswerber nehmen sollten, verweist jedoch auch auf mögliche Probleme durch Billiglöhne oder die Belastung der Nettozahler.
Weitere eventuelle Nachteile listet Warasin im vierten Abschnitt auf: So werden neben ökonomischen Vorteilen, wie dem Wachstum der osteuropäischen Märkte die Risiken, z.B. durch die Erhöhung der Nettoempfänger und Billigkonkurrenz angesprochen. Aber auch der immense Arbeitaufwand in der Zusammenarbeit bei den Bereichen Justiz und Inneres, der auf zwei unterschiedliche Gesellschafts- und Rechtssysteme zurückzuführen ist, wird thematisiert.
Nichtsdestotrotz ist der Autor der Überzeugung, die bisherige Zusammenarbeit habe sich als rentabel erwiesen, da die EU mehr von den neuen Mitgliedstaaten profitiere als umgekehrt. Dies führt er auf die Wesorientierung der Länder zurück, die alte Strukturen revitalisieren, bzw. bestehende abändern, um im neuen Europa mitgestalten zu können. Allerdings konstatiert der Autor diesen Handlungsbedarf auf beiden Seiten, damit nicht nur die Wirtschaftszentren sondern auch rurale Gebiete durch die Erweiterung gewinnen.

Insgesamt erläutert Warasin gut verständlich den Transformationsprozess der 10 mittel- bzw. osteuropäischen Staaten, den diese gerade durchlaufen, ohne die Aufgaben der EU zu vergessen, die durch nötige Veränderungen einerseits organisatorisch im Europaparlament, sowie andererseits kulturell auf die ehemaligen kommunistischen Staaten vorbereitet sein will. Dabei verdeutlicht der Autor, dass die Erweiterung nicht bloß ein formaler Akt ist, sondern dass sie neben ökonomischen und organisatorischen vor allem positive kulturelle und soziale Veränderungen für die Bevölkerung mit sich bringt. Um sich ein Bild über die europäische Osterweiterung zu machen, ist das Buch als Lektüre auf jeden Fall hervorragend geeignet, wenn man Informationen über Malta und Zypern nicht benötigt.

Mittwoch, 21. November 2007

Übersicht und Quellen

Nachdem ich mittlerweile mehrere Quellen ausgesucht und zum Teil bearbeitet habe, möchte ich hier eine möglichst präzise Aufgliederung meiner Arbeit erstellen.
Beginnen würde ich (abgesehen von Deckblatt und Inhaltsverzeichnis) mit

1) der Einleitung: einerseits werde ich die Wahl des Themas erklären, da mein Interesse vor allem der jüngeren Zeitgeschichte gilt, andererseits daruaf eingehen, dass gerade durch diese Erweiterung West- und Osteuropa nach langer Zeit wieder stark miteinander verbunden sind und die Vision "Europäische Einheit" im Sinne einer friedlichen, gleichberechtigten und konstruktiven Union in diesem Ausmaß einmalig in der Geschichte ist.

danach kommt der eigentliche Text, den ich in folgende Kapitel untergliedern würde:
2)
a) die Ausgangslage:die im Wesentlichen die Jahre 1989 bis 1992 umfassen wird. Dabei möchte ich vorallem die Beweggründe der osteuropäischen Staaten in den Mittelpunkt stellen, die die NATO und die EU als Sicherheitsgarnat ansahen und militärische vor wirtschaftliche Einheit stellten. Aber auch die ökonische Entwicklung jener Zeit von der plan- zur Marktwirtschaft auf der einen Seite, bzw. der Start wirtschaftlicher Hilfsprogramme wie PHARE (für Polen und Ungarn) und der Assoziierungsabkommen auf der anderen Seite sollte nicht vergessen werden.

b) die Kopenhagener Konferenz 1993 als die EU grünes Licht zur Erweiterung gab und Beitrittsbedingungen formulierte. Dabei möchte ich das Hauptaugenmerk auf die Beitrittsverhandlungen mit Estland, Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Zypern lenken, die bereits frühere Beitrittstermine als den 1. Mai 2004 (nicht zu Unrecht) angepeilt hatten.
Weiters möchte ich in diesem Kapitel auf Artikel der österreichischen Tagespresse eingehen, die sich mit der EU Erweiterung, bzw. einzelnen Beitrittswerbern beschäftigen.

c) die Helsinki-Gruppe 1999/2000 die nun Beitrittsverhandlungen mit 12 Ländern vorsah. Diese Aufstockung kam trotz einiger kleiner Mängel zu stande, da die restlichen Länder ihre Arbeit intensivierten, aber die EU auch ein Zeichen des guten Willens setzen wollte, um keine Reformfrustration zu erzeugen. Weiters soll hier besonders zum Ausdruck gebracht werden, dass die EU um ein positives Gesprächsklima bemüht war und die Verhandlungen auf der Ebene gleichberechtigter Partner und nicht "vom Thron herab" stattfanden.
Auch hier werde ich Zeitungsartikel zitieren, die die veränderte Lage beschreiben.

d)Alte Ängste und Hoffnungen: wie der Titel bereits sagt, möchte ich hier einerseits Befürchtungen nachgehen, die auf beiden Seiten entstanden, z.B. in der EU-Bevölkerung der Arbeitsplatzverlust, der Anstieg der Kriminalität, Zuwanderungswellen, Finanzierung der Erweiterung....sowie bei den Beitrittswerbern die Angst der Abwanderung der Jungen, der "grenzenlose" Kapitalismus oder eine neuerliche Bevormundung (Brüssel statt Moskau). Andererseits will ich diese Argumente entkräften und noch zusätzliche Hoffnungen einbringen (4 Freiheiten, Wirtschaftsvorteile, Tourismus,...)

e)Der letzte Schritt hier soll die Phase von 2001 bis zum 1. Mai 2004 beleuchtet werden. Dabei könnten Auszüge eines Beitrittsvertrages hilfreich sein, sowie die neue Aufteilung des Europarates, der Kommissare und des Europaparlamentes.

3)die Zusammenfassung: soll noch einmal klar machen, dass der 1. Mai 2004 der Gipfel eines Prozesses war, der 1989 begann und der erstmals West-, Mittel- und Osteuropa in Partnerschaft aneinaderbindet, und in seiner Komplexität wohl einmalig in der Geschichte ist und dadurch den ´Begriff "Europäischer Einheit" verkörpert. Das soll nicht heißen, dass man diesen Begriff nicht intensivieren oder modifizieren kann, aber sehr wohl, dass es bis dato nichts Besseres gibt, bzw. gegeben hat.


Primärquellen:

- http://europa.eu/index_de.htm
- Zeitungsberichte aus "Die EU Osterweiterung in der Berichterstattung der österreichischen Tagespresse" (Diss.), Marcin Barcz, 1999
- Salzburger Nachrichten Spezial, 24. April 2004


Sekundärquellen:

- "Die Osterweiterung der Europäischen Union", Markus Warasin, 2000
- "Die Osterweiterung der Europäischen Union", Peter Achten, 1996
- "EU Erweiterung - Europas große Chance", Breuss/Mandl/Bruckbauer/Richter, 2001
- "Wien in neuer Nachbarschaft", IDM, 2002

Montag, 12. November 2007

Lesen, lesen, lesen

Habe heute aus der UB 2 Bücher entliehen, die ich in den nächsten Tagen auf ihre Brauchbarkeit prüfen werde. Die grobe Gliederung, die das "Skelett" für mein Thema bieten wird, habe ich bereits formuliert und auch Primärquellen gefunden.

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